Die Stiftung wurde unter dem Eindruck des am 8. Dezember 1965 zu Ende gegangenen 21. Ökumenischen Konzils am 21. September 1966 in Lugano von einem Kreis um den Sozialethiker Professor Dr. Wilhelm Weber (1925-1983) und den Prälaten Wilhelm Wissing (1916-1996) gegründet. Diese teils in verantwortungsvollen Stellungen des Wirtschaftslebens stehenden Gründerpersönlichkeiten wollten in konkreter Weise der Einladung zum Dialog Folge leisten, die in der Pastoralkonstitution „Gaudium et spes“ (1965) enthalten ist.
Große Wirkung entfaltete die Stiftung unter ihrem langjährigen Präsidenten Professor Dr. Arthur F. Utz OP (Fribourg, Schweiz). Unter seiner Regie wurden etliche wissenschaftliche Kongresse abgehalten und zahlreiche Bücher und Schriften in mehreren Sprachen veröffentlicht. Einige dieser Publikationen werden von der Stiftung Prof. Dr. A. F. Utz in Fribourg kostenlos zum Download zur Verfügung gestellt. Die internationale Stiftung Humanum organisierte während mehrerer Jahre eine sogenannte Sommerakademie für Studenten der Theologie, das heisst ein Betriebspraktikum mit Einführung und Auswertung, das dazu diente, den jungen Theologen zumal aus Südamerika, aber auch aus Deutschland, Österreich und der Schweiz einen wirklichkeitsnahen und umfassenden Einblick in die Grundlagen und das Wesen der damaligen Wirtschaftsgesellschaft zu vermitteln. Die Stiftung führte 1970 und 1974 zwei Reihen von Sendungen bei Radio Vaticana durch. Die eine behandelte das Wirtschaftskapitel von „Gaudium et spes“, die andere staatsethische Probleme, die unter dem Generalthema „Die Verwirklichung des Menschen in der Gemeinschaft“ stand. Die Beiträge wurden in zwei Sammelbänden veröffentlicht: „Kirche und Wirtschaftsgesellschaft“ (1974), „Staatsethik“ (1977). Zwei weitere, für Lateinamerika bestimmte Sendereihen wurden 1971 und 1972 ausgestrahlt.
Die Stiftung unterstützte den gemeinsamen Ausschuss der katholischen Kirche und des Weltrates der Kirchen für Gesellschaft, Entwicklung und Frieden „SODEPAX“ (Society, Development and Peace) ebenso wie Projekte anderer Institutionen, so zum Beispiel eine Tagung des Ökumenischen Institutes des Weltrates der Kirchen in Bossey im Jahre 1969 zum Thema „Der Mensch – Verwalter der Macht“, in den Jahren 1972 und 1973 eine internationale Sachverständigenkonferenz zur „Neubewertung der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Nord und Süd“, 1974 eine ökumenische Konferenz zum Thema „Die Christen und die europäische Gemeinschaft“.